Gebäudezertifizierung

Wie trägt Kalksandstein positiv zu einer QNG Zertifizierung bei?

Um den Anforderungen an ein nachhaltiges Gebäude gerecht zu werden, legt das Bundesbauministerium über das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) besondere Anforderungen sowie allgemeine Kriterien fest, deren Erfüllung durch eine unabhängige Prüfung nachzuweisen sind. Voraussetzung für das QNG Siegel ist eine Gebäudezertifizierung über ein registriertes Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen. Derzeit sind dies: DGNB, BiRN oder NaWoh. Nicht das einzelne Bauteil, sondern das Gebäude - also die Gesamtheit aller verwendeten Bauteile - wird dabei bewertet. Im Bereich der Nachhaltigkeitsbewertung sind daher Gebäudezertifizierungen losgelöst von Produktzertifizierungen zu betrachten.

Wände sind das tragende Grundgerüst eines jeden Gebäudes. Am Beispiel der DGNB Nachaltigkeitskriterien kann durch den Einsatz des Wandbaustoffs Kalksandstein die Gebäudezertifizierung positiv beeinflusst werden. In KS-Bauweise realisierte Gebäude können die
Anforderungen an eine Gebäudezertifizierung, wie das QNG-Siegel, problemlos erfüllen.

Wir haben kompakt zusammengefasst, wie Kalksandstein positiven Einfluss auf die Zertifizierung von Wohngebäuden ausübt.

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Ökologische Qualität (Ressourcen und Umwelt)

  • Reinheitsgebot: Verwendung rein natürlicher Rohstoffe Sand, Kalk und Wasser, keine Zusatzstoffe
  • THG-Emissionen: Durch den sogenannten Recarbonatisierungseffekt holt sich Kalksandstein während der Nutzungsphase rund 50 kg CO2 pro Tonne aus der Atmosphäre zurück und bindet es dauerhaft. Das entspricht mehr als 40% der herstellungsbedingten Emissionen. (GWP entsprechend der Lebenszyklusphasen und weitere Infos siehe EPD)
  • Treibhausgase: Kalksandstein emittiert keine schädlichen Stoffe wie z. B. BOC (flüchtige organische Verbindungen) oder biogenen Kohlenstoff
  • Schadstofffreies, natürliches Material ohne Biozide, Sulfate, SVHC oder CMR-Stoffe der Kategorie 1A oder 1B
  • Ressourcenschonung: energiearmer Herstellungsprozess und flächen- sowie materialsparendes Bauen durch schlanke Wände ab 11,5cm sowie regionale, verantwortungsvolle Gewinnung der in Deutschland nicht knappen Ressource Sand und nachhaltige Renaturierung der Gewinnungsstätten 
  • Regionalität: Kurze Transportwege (in der Regel im Radius von 40 bis 60 km) bei der Rohstoffbeschaffung als auch zur Baustelle schonen Umwelt und Verkehr
  • Energiesparend: Die funktionsgetrennte KS-Bauweise ermöglicht passive baukonstruktive Maßnahmen, die den Heizwärmebedarf zielorientiert reduzieren. Der lückenlose Wärmeschutz minimiert Wärmebrücken und verhindert ungewollte Wärmeverluste.

Ökonomische Qualität

  • Wertstabilität: Kalksandstein ist ein langlebiger, robuster und wartungsfreier Baustoff mit Gebäudestandzeiten von über 100 Jahren
  • Anpassbarkeit: flexible Gebäudeumnutzungen, z. B. mit dem KS-Wohnraummodell
  • Baukosten: Kalksandstein zählt zu den wirtschaftlichsten Wandbaustoffen im mehrgeschossigen Wohnungsbau
  • Flächeneffizienz: Kalksandsteinwände können aufgrund einer standardmäßigen SFK > 12 > 28 schon ab 11,5 cm Wanddicke errichtet werden, was eine effiziente Flächennutzung und Wohnraumgewinn von +7% ermöglicht bzw. die gebaute Fläche reduzieren kann. 
  • Klimaresilient Bauen: KS-Gebäude widerstehen mit ihren massiven Wandkonstruktionen Extremwetterereignissen und schützen Bewohner optimal vor Hitze, Kälte sowie in kritischen Bedrohungssituationen
  • Planungsoptimierung: Kalksandstein ist ein Normprodukt. Dadurch sind vereinfachte bis stark vereinfachte Berechnungs- und Nachweisverfahren nach DIN EN 1996-3 ohne großen Aufwand möglich. Es sind zudem keine Bauartgenehmi-gungen notwendig.

Soziokulturelle Qualität, Nutzerkomfort und Funktionalität

  • Raumklima und Innenluftqualität: Kalksandstein-Wände sorgen für ein gesundes Raumklima - sie emittieren keine schädlichen, toxischen Gase und Dämpfe oder allergieauslösenden Stoffe und sind zudem temperaturregulierend
  • Schallschutz: Lärmimmissionen und -emissionen werden mit Kalksandstein von Natur aus durch den hohen baulichen Schallschutz deutlich reduziert
  • KS-Bauweise: Passive baukonstruktive Maßnahmen reduzieren den Heizwärmebedarf und ermöglichen eine luftdichte Gebäudehülle
  • Thermischer Komfort: KS-Wände reduzieren Temperaturspitzen und Überhitzungsstunden durch ihren sommerlichen Hitzeschutz
  • Brandschutz: Kalksandstein ist als sicherer, nicht brennbarer Wandbaustoff in die Brandverhaltens-klasse A1 eingestuft. 
  • Barrierefrei: Kalksandstein ermöglicht barrierefreie und rollstuhlgerechte Grundrisse, u.a. durch flächensparende Wandkonstruktionen und normgerechte Türöffnungen. Kalksandstein ist zudem ein optimaler Befestigungsgrund für höchste Lasten auch im Innenraum.

Technische Qualität

  • Gebäudehülle: Funktionsgetrennte KS-Bauweise mit separater Trag-, Dämm- und Witterungsschicht ermöglicht die nachhaltige Optimierung der Außenwand
  • Reduzierte Gebäudetechnik: Die hohe Wärmespeicherfähigkeit des Kalksandsteins beeinflusst das Raumklima (Innenlufttemperaturen) im Sommer und im Winter positiv
  • Kreislauffähigkeit: KS eignet sich als sortenreines Sekundärmaterial für zirkuläres Bauen und ist 100% recyclefähig (Kalksandsteinreste aus Rückbau und Abbruch erfüllen die Kriterien der LAGA/Z 0)

Prozessqualität

  • Projektvorbereitung: Vorplanung inkl. Elementierung im Werk sowie Baustelleneinweisung vor Ort durch Fachberater
  • Baustellenabläufe: kurze Lieferwege (Ø 50 km Radius), optimierte Baustellenlogistik, Just-in-Sequence-Lieferung auf die Baustelle, Hohe Ausführungssicherheit sowie ergonomische und zügige Verarbeitung (u.a. Ein-Mann-Mauern mit Versetzgeräten), Schneller Baufortschritt, Keine Baustellenabfälle
  • Verlässlich: Kalksandstein als Normprodukt ermöglicht vereinfachte bis stark vereinfachte Berechnungs- und Nachweisverfahren nach DIN EN 1996-3. Es sind keine Bauartgenehmigungen notwendig. 
  • Staubfreie Verarbeitung: Großformatige KS-Bausysteme werden im Werk entsprechend der Wandplanungen elementiert und als Wand-bausatz an die Baustelle geliefert.

Standortqualität

  • Klimaresilienz: Mit Kalksandstein realisierte Gebäude sind weniger schadensanfällig. Die massive und schwere Bauweise schützt ihre Bewohner*innen optimal vor Extremwetter-ereignissen und kritischen Bedrohungslagen. 
  • Natürlicher Strahlenschutz gegen Radon
  • Beschusssicherheit: Hohe Anforderungen für Sonderbauten mit erhöhtem Gefahrenpotenzial werden mit Hilfe von KS-Wänden sichergestellt

Um das Qualitätssiegel "Nachhaltiges Gebäude" zu erhalten, müssen die wesentlichen Aspekte des nachhaltigen Bauens abgedeckt werden. Neben den oben genannten allgemeinen Anforderungen sind zusätzlich Mindestanforderungen in einigen Kriterien mit besonderem öffentlichem Interesse zu erfüllen - den sogenannten Besonderen Anforderungen.


Weitere Informationen

Technische Fachberatung unter der KS* Infoline: 0800 700207 oder info@ks-original.de.