Für die Unternehmen der Kalksandsteinindustrie setzte nach 1950 ein zuerst moderat, dann aber rasant steigender Aufschwung ein, der 1972 mit 6,93 Milliarden produzierten Kalksandsteinen seinen Höchststand erreichte. Dies entspricht dem Wandbaustoffbedarf von 280.000 Wohneinheiten. Die Kapazitätssprünge stellten die Unternehmen vor enorme Herausforderungen hinsichtlich Flexibilität und Innovationsfreude und damit einhergehend auch neue Anforderungen an die Verbandstätigkeit. So erarbeitete der Hauptverband Kalksandsteinindustrie u.a. in Zusammenarbeit mit den Kalksandsteinwerken und ihren Vertriebs- und Beratungsgesellschaften technische Kompendien für die Baupraxis, die sich nicht nur großer Beliebtheit bei allen Bauschaffenden erfreuten, sondern sich überdies als äußerst wirksame Werbeträger erwiesen.
Auf die sich verändernden Rahmenbedingungen und Aufgabenbereiche reagierte der Hauptverband, in dem er sich am 13. Juni 1962 in Bad Godesberg in den „Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.“ umbenannte. Der überregional tätige Bundesverband entwickelte sich im Laufe der Jahre zum allgemein anerkannten Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband der Kalksandsteinindustrie. Er vertritt die wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Behörden und Instituten und er arbeitet mit Industrien, Verbänden und Organisationen zusammen.
Die gesetzlichen Vorgaben zum Wärmeschutz von Gebäuden und wachsendes Umweltbewusstsein trugen dazu bei, dass das Informationsbedürfnis von Baufachleuten und Bauherren wuchs. Um hierauf reagieren und vorausschauend agieren zu können, wurde am 23. November 1971 die Kalksandstein-Information GmbH + Co. KG (KS-Info) ins Leben gerufen. Mit Informationsschriften und Fachbüchern, bundesweiten Werbemaßnahmen, Messestände auf überregionalen Baufachmessen sowie nationaler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sorgte sie für eine markante sowie kontinuierliche Selbstdarstellung der Kalksandsteinindustrie.
1973 löste die 1. Ölkrise eine starke wirtschaftliche Rezession aus, die sich auch auf den gesamten Bau- und Baustoffmarkt auswirkte und hier - von einer kurzen Erholungsphase abgesehen - bis zum Jahr 1988 reichte.
Den herausragenden Meilenstein für einen beginnenden Aufschwung bildete am 7. Juni 1990 die erstmals wieder gesamtdeutsch besetzte Kalksandstein-Jahrestagung in Köln. Am 3. Juli 1990 folgte eine Vorstandssitzung des Bundesverbandes in Berlin, auf der alle offiziell eingeladenen Leiter der sieben Ost-Werke den Wunsch nach einer Mitgliedschaft im Bundesverband aussprachen. Möglich wurde dies nach einer 1991 erfolgten Satzungsänderung.
Kooperationen mit im Westen Deutschlands angesiedelten Kalksandstein-Werken trugen dazu bei, dass in den fünf Neuen Bundesländern bereits ab 1992 ein Großteil des Kalksandstein-Sortiments zur Verfügung stand. Über 500 Millionen Euro (1 Milliarde DM) investierte die Branche im Osten und schuf dort auf diese Weise die modernste Kalksandsteinindustrie der Welt. Der Aufschwung Ost und der durch die jahrelange Rezession ausgelöste Nachholbedarf im Westen sorgte bis 1995 für einen außerordentlichen Bauboom. Mit ihren innovativen Produkten und rationellen Anwendungstechniken hatte sich die Kalksandsteinindustrie einen Namen für kostengünstiges Bauen bei hoher Bauqualität geschaffen und konnte daher von dieser Entwicklung profitieren.
Die 2. Hälfte der 1990er Jahre war in Deutschland von einer andauernden verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung gekennzeichnet, die auch vor dem Wohnungs- und Wirtschaftsbau nicht halt machte. Ursachen für die Abschwächung der konjunkturellen Dynamik waren u.a. das Nachlassen der Weltkonjunktur, die Verschiebungen im internationalen Wechselkursgefüge sowie steigende Lohn- und Lohnnebenkosten.
Die Zahl der Kalksandsteinwerke sank von 172 im Jahr 1996 auf 103 Werke im Jahr 2004, der Gesamtabsatz von Kalksandsteinprodukten von 4.834 Milliarden NF (1996) auf 2.250 Milliarden NF (2004). Auch die Anzahl der in der Kalksandsteinindustrie Beschäftigen reduzierte sich von 4.047 (1996) auf 1.957 (2004). Erfreulich ist aber, dass die Produktivität der Mitarbeiter im gleichen Zeitraum von 181,9 Tausend Euro pro Beschäftigtem (1996) auf 210,8 Tausend Euro (2004) stieg.
35 Jahre nach ihrer Gründung, wird im Jahr 2006 die KS-Info GmbH aus der Verbandsstruktur ausgegliedert und in die eigenständige KS-ORIGINAL GMBH umgewandelt. Die Marke KS* steht heute für massiven Mauerwerksbau aus Kalksandstein. Zugleich ist KS* ein Markenverbund mittelständischer Kalksandsteinhersteller, die mit ihrer Erfahrung und Kompetenz diesen weißen, qualitativ anspruchsvollen Wandbaustoff in höchster Präzision fertigen.
Der Einzigartigkeit eines jeden Bauprojekts begegnet KS* mit verschiedenen Produktfamilien zur Gestaltung von Innen- und Außenwänden in Massivbauweise. Lösungsorientiert lassen sich mit ihnen individuelle Anforderungen an das Mauerwerk planen und ausführen. Während KS-ORIGINAL vielfältige Steinformate für den traditionellen Mauerwerksbau sowie für das Sichtmauerwerk bietet, steht KS-PLUS für wirtschaftlich einsetzbare Wandbausätze mit maßgefertigten Planelementen. Ein ganzheitliches System zur Gestaltung innovativer Wandkonstruktionen mit Rasterlementen und der Option, Funktionen in die Wand zu integrieren, bietet die Produktfamilie KS-QUADRO.
Die KS* Kalksandsteinhersteller werden auch künftig mit marktorientierten und zukunftsweisenden Lösungen und Techniken zu den Schrittmachern der Baustoffindustrie zählen und wie in den vergangenen Jahrzehnten das Baugeschehen in Deutschland maßgeblich beeinflussen.