Fotograf mit architektonischem Blick: Zum Tode von Klaus Kinold
Am 20. März ist der Fotograf Klaus Kinold mit 81 Jahren in München verstorben. Getreu seinem Motto „Ich will Architektur zeigen, wie sie ist“, hinterlässt er ein Werk, das den abgebildeten Bauten huldigt, zugleich aber seine unverkennbare Handschrift trägt.
Kinold war selbst ausgebildeter Architekt und studierte von 1960 bis 1968 bei Egon Eiermann an der Technischen Hochschule Karlsruhe. Im Anschluss ließ er sich als Architekturfotograf mit eigenem Atelier in München nieder und erhielt schnell Anerkennung für seine Arbeit. Er fotografierte Gebäude bekannter Architekten wie Le Corbusier, Ludwig Mies van der Rohe oder Tadao Andō, seine Innenaufnahmen aus dem Bauhaus in Dessau prägen seit langem den Blick auf die von Walter Gropius entworfene Ikone der Moderne.
Eine besondere Verbindung pflegte Klaus Kinold über lange Zeit auch zum Kalksandstein: Mehr als 25 Jahre lang betreute er die renommierte Fachpublikation KS Neues. Hier war es neben seinen Fotografien auch seine klare, auf den Grundsätzen der Schweizer Typografie basierende Gestaltung, die einer Vielzahl begeisterter LeserInnen immer wieder neue Blickwinkel auf den weißen Stein als modernen, ästhetisch wie funktionell überzeugenden Baustoff ermöglichten. So wurde Kinold ab 1969 zu einer prägenden Persönlichkeit der deutschen Baukultur, auch wenn sein Werkzeug die Kamera war, nicht der Zeichenstift.
Ein Zusammenschnitt einiger Cover der Fachpublikation KS Neues, welche Klaus Kinold über 25 Jahre lang gestaltete.