Chancen und Möglichkeiten für energieeffizienten und bezahlbaren Wohnungsbau mit Mauerwerk

Das erste DIN-Mauerwerksforum hat alle Erwartungen erfüllt. Zahlreiche Architekten, Ingenieure und Vertreter aus Politik und Wissenschaft, Wohnungs-, Immobilien- und Bauwirtschaft waren Ende November 2016 nach Berlin gekommen, um sich über die neuesten Untersuchungsergebnisse und bereits in der Baupraxis umgesetzte Erfolge beim energieeffizienten und bezahlbaren Wohnungsbau mit Bausystemen aus Mauerwerk zu informieren.

Das DIN-Mauerwerksforum, dass unter dem Thema „Energieeffizienter und modularer Wohnungsbau mit Mauerwerk“ erstmals stattfand, wurde gemeinsam von der DIN Akademie und der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) initiiert. Die Veranstalter trafen mit diesem Fachforum den Nerv der Zeit.

Die Kalksandsteinindustrie hat die Veranstaltung über den Bundesverband als Sponsor und Aussteller unterstützt und damit zur erfolgreichen Organisation und Durchführung einen entscheidenden Beitrag geleistet.


Im November fand in Berlin das 1. DIN-Mauerwerksforum statt
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Fakt ist: 400.000 neue Wohnungseinheiten sollen in den nächsten Jahren neu gebaut werden – und zwar jährlich. Die Errichtung dieses energieeffizienten und bezahlbaren Wohnraums wird auch in Zukunft in wesentlichen Teilen mit Bausystemen aus Mauerwerk erfolgen. Dass der Mauerwerksbau über alle Voraussetzungen verfügt, um bei der Bewältigung dieser Herausforderung auch weiterhin einen Marktanteil von über 70 Prozent bei Wohnbauten und nahezu 50 Prozent bei wohnähnlichen Bauten leisten zu können, wurde in gleich mehreren Vorträgen belegt. Zu Wort kamen Fachexperten wie Prof. Günter Pfeifer (TU Darmstadt), Dr. Ronald Rast (DGfM) oder Dietmar Walberg (ARGE Kiel).

Mit besonderem Blick auf die Nachhaltigkeit von Bauweisen sowie die Ressourceneffizienz der eingesetzten Baumaterialen konnte die These der Holzwirtschaft widerlegt werden, dass der Holzbau die maßgebende Bauweise des 21. Jahrhunderts würde. Hierzu führte Prof. Carl Alexander Graubner (TU Darmstadt) einen direkten Vergleich zwischen Massiv- und Leichtbauweise auf wissenschaftlicher Grundlage an. Sein Fazit: Über den gesamten Lebenszyklus betrachtet gibt es keine erkennbaren Vorteile für die eine oder andere Bauweise.

Weitere Vorträge befassten sich unter anderem mit der Möglichkeit der Erstellung von Typenstatiken zur Errichtung von Gebäuden aus Bausystemen mit Mauerwerk, die aus Ziegel-, Kalksandstein-, Porenbeton- sowie Leichtbetonprodukten bestehen können. Die Typenstatiken führen zu einer schnelleren Genehmigungsplanung und leisten einen weiteren Beitrag zum kostengünstigen Bauen. Ebenso wurden die Themen des energieeffizienten Bauens von Plus-Energiehäusern von Herrn Torsten Schoch sowie neueste Untersuchungen zur möglichen Op-timierung von zukünftigen Niedrigstenergiehäusern von Herrn Prof. Holm (FIW München) vor-gestellt. Und da der Theorie bekanntlich die Praxis folgt, wurde abschließend beispielhaft auf-gezeigt, wie der aktuelle gesellschaftliche Bedarf an energieeffizienten und bezahlbaren Wohn-raum mit massiven Mauerwerkskonstruktionen heute schon umgesetzt werden kann.